03.11.2024

Drehmomentschlüssel prüfen, justieren und kalibrieren

Mechanischer Drehmomentschlüssel wird am Prüfgerät gecheckt.
Drehmomentschlüssel sind Messmittel. Die Technik in ihrem Innern sorgt dafür, dass bei Erreichen des Zielwertes ein Auslösesignal zu hören, sehen oder spüren ist. Damit die Ergebnisse gleichbleibend exakt und verlässlich sind, muss der Drehmomentschlüssel regelmäßig auf den Prüfstand – standardmäßig spätestens nach einem Jahr, idealerweise noch öfter. Wir erklären dir, was wann erforderlich ist.
01.

Drehmomentschlüssel prüfen

Bei der Prüfung eines Drehmoment- oder Drehwinkelschlüssels wird ermittelt, ob das Werkzeug innerhalb eines vorgegebenen Toleranzbereichs verlässlich arbeitet. Das ist wichtig, um gleichbleibend hohe Qualität zu sichern und fehlerhafte Schraubverbindungen auszuschließen. Für eine solche Prüfung ist ein spezielles Prüfgerät notwendig, deshalb wird meist ein externer Prüfdienst beauftragt. Immer öfter allerdings investieren Unternehmen auch in eigene Prüfgeräte – denn dann können sie ihre Drehmomentschlüssel beispielsweise jeden Tag vor Schichtbeginn überprüfen. Wichtig: Eine regelmäßige Prüfung ist nicht vorgeschrieben, sie geschieht freiwillig bzw. im eigenen Interesse, etwa um wirtschaftliche Risiken zu senken.
Mehr zum Prüfen erfährst du hier: Maximal sicher: Messmittelprüfung
02.

Drehmomentschlüssel justieren

Stellt sich bei einer solchen Prüfung heraus, dass der Drehmomentschlüssel nicht mehr innerhalb der Toleranz arbeitet, kann eine Justierung der Mechanik ihn oft wieder in den Toleranzbereich bringen. Meist muss er für diesen Vorgang demontiert werden, weshalb das Justieren häufig einem Dienstleister überlassen wird. Mit einem mechanischen Drehmomentschlüssel von STAHLWILLE ist das nicht nötig, denn die für die Justierung verantwortlichen Schrauben sind ohne Demontage zu erreichen. So lässt sich das Werkzeug in Eigenregie justieren.
03.

Drehmomentschlüssel kalibrieren

Bei der Kalibrierung wird ein Drehmomentschlüssel auf das nationale oder internationale „Normal“ zurückgeführt. Hierzu werden seine Messergebnisse mit denen eines mindestens 4x genaueren Referenzmessmittels verglichen. Eine regelmäßige Kalibrierung ist Pflicht für alle Unternehmen, die z.B. entsprechend der Industrienorm DIN EN ISO 9001 zertifiziert sind und Drehmomentwerkzeuge einsetzen. Die Länge der Kalibrierintervalle legt das Unternehmen selbst fest. Wer nach DIN EN ISO 6789 arbeitet, muss seine Drehmomentschlüssel, wenn keine abweichenden Intervalle festgelegt wurden, spätestens nach zwölf Monaten oder 5.000 Belastungen kalibrieren lassen. Die Kalibrierung erfolgt in der Regel in akkreditierten Kalibrierlabors. Da sie im Vergleich zur Prüfung mit höheren Kosten verbunden ist, setzt eine wachsende Zahl von Unternehmen auf eigene Kalibrieranlagen, um Werkzeugkosten zu senken und die Werkzeugverfügbarkeit zu erhöhen.
Mehr zum Kalibrieren erfährst du hier: Maximal effizient: Kalibriertechnik