Um eine sichere Schraubverbindung herzustellen, ist nicht nur die Wahl des Werkzeugs (Profilgröße) entscheidend. Ebenso unverzichtbar ist, die gängigsten Schraubenantriebe (Schraubprofile) sowie ihre Vor- und Nachteile zu kennen. Der folgende Artikel stellt die wichtigsten Arten von Schrauben vor:
Die Schlitzschraube ist die „traditionsreichste“ Schraube. Sie fand noch bis in die 1930er-Jahre hinein breitere Verwendung als jeder andere Typ. Dass ihr heute viele andere Schraubprofile den Rang abgelaufen haben, ist vor allem in zwei wesentlichen Problemen dieser Antriebsart begründet:
1933 erfand J.P. Thompson die Kreuzschlitzschraube. Mit ihr behob er die oben genannten Nachteile der Schlitzschraube. Sein Patent verkaufte er an die Firma Phillips Screws. Bis heute heißt die Kreuzschlitzschraube daher auch Phillips-Recess- bzw. kurz Phillips- oder PH-Schraube. Üblichen Größen sind PH0, PH1, PH2, PH3.
Der Kreuzschlitzantrieb wurde mit der Zeit immer weiter verbessert. Heute existieren mehrere verschiedene Typen, die mit angetriebenen Werkzeugen und bei hohen Drehmomenten sicher und problemlos angezogen oder gelöst werden können.
Eine prominente Variante ist der Pozidriv-Antrieb („PZ“), der insbesondere in der Holzverarbeitung zum Einsatz kommt („Spax-Schraube“). Anders als beim klassischen Kreuzschlitz-Antrieb verjüngen sich die Flanken des Pozidriv-Profils nicht. Stattdessen ist dieser mit zusätzlichen, wesentlich kleineren und sich verjüngenden Einkerbungen in der Antriebsmitte versehen. Sie verleihen ihm seine sternförmige Optik. Gängige Größen sind PZ0; PZ1; PZ2; PZ3; PZ4.
Der Innensechskant-Antrieb ist besser unter dem Namen „Inbus“ („Innensechskantschraube Bauer und Schaurte") bekannt. Als Werkzeug dient ein einfacher Sechskantschlüssel. Die Schlüsselweite bezeichnet den Abstand gegenüberliegender Seiten in Millimetern (oder Zoll).
Beim Außensechskant dient der gesamte Schraubenkopf als Antrieb. Als Schlüsselweite wird der Abstand der gegenüberliegenden Seiten in Millimetern (oder Zoll) angegeben.
Der Torx-Antrieb beseitigt alle Nachteile des klassischen Kreuzschlitz-Antriebs. Wie der Sechskant-Antrieb ist auch er mit Innen- und Außenprofil anzutreffen. Der Torx-Antrieb bietet deutlich besseren Halt als die meisten anderen Antriebe, eine Axialkraft bzw. ein Cam-out-Effekt ist nicht festzustellen, ein Ab- oder Wegrutschen ist nahezu unmöglich.
Inzwischen gibt es selbst vom Torx-Antrieb weiterentwickelte Varianten. „Torx Plus“ beispielsweise verfügt über deutlich flachere Rundungen und erzielt damit in Teilbereichen ein Antriebswinkel von 0°. Die Folge: nochmals verbesserter Halt. Darüber hinaus finden sich im Markt manipulationssichere Varianten von Torx und Torx Plus: „Torx TR“ und „Torx Plus TR“. „TR“ steht dabei für „tamper resistant“. Eine Schraube mit TR-Antrieb lässt sich nur mit einem passenden Bit-Werkzeug anziehen oder Lösen.