Der Griff zum Drehmomentschlüssel ist überall dort angeraten, wo eine Verbindung mit einem festgelegten Anzugsdrehmoment hergestellt werden soll. Sofern der Drehmomentschlüssel richtig parametriert/eingestellt ist, löst er bei Erreichen dieses Drehmoments aus, bzw. zeigt den korrekten Drehmomentwert an. Damit ist eine wichtige Grundvoraussetzung zum Erreichen des korrekten Zieldrehmomentes gegeben. Doch damit allein ist es manchmal nicht getan: Ein weiterer wichtiger Aspekt ist das Einhalten des Stichmaßes, welches von Drehmomentschlüssel zu Drehmomentschüssel unterschiedlich ausfallen kann. Ratsam ist es somit, sich mit den Themen Kraftangriffspunkt und Stichmaß auseinanderzusetzen. Auch bei der Verwendung eines falschen Stichmaßes löst der Drehmomentschlüssel aus, bzw. zeigt einen Wert an. Aber Achtung, hier stimmen die Zielwerte nicht mehr!
Das Anzugsdrehmoment entspricht der angewendeten Kraft multipliziert mit der Länge des Hebelarms. Der so genannte Kraftangriffspunkt definiert die Stelle entlang des Hebelarms, an der die Kraftübertragung von der Hand des Anwenders auf das Werkzeug stattfindet. Das ist wichtig, zu wissen, denn:
Durch die richtige Wahl des Drehmomentschlüssels lässt sich dieses Risiko deutlich minimieren.
Eine weitere, häufige Fehlerquelle sind Einsteckwerkzeuge. Verfügen sie über ein anderes Stichmaß (S) als das Standard-Stichmaß (SF) des Drehmomentschlüssels, verfälscht auch dies das Messergebnis.
Der Anzeige- bzw. Einstellwert (W) des Drehmomentschlüssels muss deshalb korrigiert werden. Sprich: Anwender müssen das Drehmoment, das sie einstellen, neu berechnen. Versäumen sie diesen wichtigen Schritt, wird die Verschraubung mit einem falschen Drehmoment angezogen!
Der korrigiert Anzeige- bzw. Einstellwert (WK) ergibt sich aus diesen Formeln: