04.04.2024

Präzision, Kraft und Geschicklichkeit: Sportholzfäller Marcel Steinkämper will es wissen

 Sportholzfäller benutzt eine Säge zur Trennung eines Baumstamms
Marcel Steinkämper geht einer besonderen Sportart nach. Er ist Sportholzfäller – und das mit Erfolg: Er bestritt 2020 seine ersten Wettkämpfe, kann bereits die Medaillen vorweisen und will dazu beitragen, das Sportholzfällen auch hierzulande bekannter zu machen.
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Randsport mit 100 Jahren Tradition

Die Sportart gibt es schon seit mehr als 100 Jahren, die Stihl Timbersports® Wettkampfserie fand 2001 ihren Weg nach Europa. Und wer einmal einem Sportholzfäller zugesehen hat, weiß eines ganz sicher: Randsportart hin oder her, Sportholzfäller betreiben einen immensen Trainingsaufwand, der mit Fug und Recht mit dem anderer Weltklasse-Athleten mithalten kann.
Auf das Sportholzfällen wurde Steinkämper eher zufällig aufmerksam: „Auf die Sportart bin ich durch Fernsehen und Youtube-Livestreams gekommen. Ich fand das sehr interessant. Durch Zufall habe ich in einem Gewinnspiel ein Probetraining gewonnen und bin zu einer Talentsichtung eingeladen worden. Da habe ich mich wohl nicht so schlecht angestellt – und es hat mir einfach Spaß gemacht.“
Für den Erfolg reicht Spaß allein indes nicht: Es ist die Einstellung, die zählt. Das konzentrierte Arbeiten an sich selbst und der Wille, immer besser zu werden. Denn was für Unbeteiligte aussieht wie ein reiner Kraftakt – etwa, wenn der hauptberufliche Kfz-Meister mit der Axt einen Stamm bearbeitet oder mit kaum vorstellbarer Schlagzahl eine meterlange Säge durch das Holz treibt, ist Präzisionsarbeit, Zentimeter für Zentimeter.
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Timbersports ist Extremsport

Um in Axtdisziplinen wie Underhand Chop und Standing Block Chop schneller zu sein als die anderen, ist neben Kraft vor allem Ausdauer und eine exakte Führung des Werkzeugs nötig. Gleiches gilt für die drei Sägedisziplinen Single Buck, Stoch Saw und Hot Saw. Ein Blick auf die „Königsdisziplin“ des Sportholzfällens – den Springboard-Wettkampf –bestätigt das auf beeindruckende Weise: Hier muss der Athlet einen Holzklotz von rund 30 Zentimeter Durchmesser mit der Axt in einer Höhe von 2,80 Meter durchtrennen.
Um in diese Höhe zu gelangen, gilt es zunächst, zwei Kerben einzuschlagen, in die „Sprungbretter“ eingetrieben werden. Beim Erklimmen des Stammes dienen sie als Stufen. Das Spektakel ist einer traditionellen Art des Baumfällens nachempfunden und verlangt besondere Geschicklichkeit. Steinkämper meisterte die Herausforderung zuletzt in 1,21 Minuten. Eine hervorragende Leistung! Bis zum Weltrekord – er liegt gegenwärtig bei 35,67 Sekunden – ist noch Luft, doch als Rookie steht der Mindener gerade erst am Anfang!
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Werkzeug, auf das Verlass ist

Die passenden Werkzeuge sind die wichtigsten Sportgeräte der Sportholzfäller: „Wenn du im Wettkampf Höchstleistung bringen willst, musst du dich auf dein Werkzeug verlassen können – sowohl in der Vorbereitung wie im Wettkampf selber.“ So wünscht er sich vor allem eines: Weiterhin erfolgreich zu sein und seinen Sport in Deutschland bekannter zu machen. Im Freundeskreis und seiner Region ist ihm das in jedem Fall schon gelungen – und wer weiß, vielleicht reicht es zukünftig ja sogar für einen ganz großen Titel!